Zähne putzen beim Baby – die Basis für langjährige Zahngesundheit

Die Zahngesundheit der Kinder hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Fast 80 Prozent der Zwölfjährigen in Deutschland haben kariesfreie Zähne. Dennoch erkranken immer noch einige Kinder in jungen Jahren an Karies, mit weitreichenden Folgen für ihre Zahngesundheit. Der Irrglaube, dass Milchzähne nicht geputzt werden müssen, weil sie eh irgendwann ausfallen, hält sich hartnäckig.
Zahnmediziner und Kinderärzte sind sich hingegen einig, mit der Zahnhygiene kann nicht früh genug begonnen werden. Schon die Zähne von Babys sollten regelmäßig geputzt werden, um so den Grundstein für dauerhaft gesunde Zähne zu legen.
Doch ab wann sollten Baby Zähne geputzt werden? Und was können Eltern tun, wenn sich das Baby nicht die Zähne putzen lassen will? Gibt es einen Trick beim Baby die Zähne zu putzen?
Warum ist Zähne putzen bei Babys so wichtig?
Die frühzeitige Pflege der Zähne ist aus unterschiedlichen Gründen wichtig. Je früher sich ein Baby an das Ritual gewöhnt, desto leichter fällt es ihm im Kindes- und Jugendalter eigenständig die Mundhygiene fortzuführen.
Immer wieder wird das Argument angebracht, dass die Pflege der Milchzähne sinnlos sei, da die Zähne sowieso durch bleibende Zähne ersetzt werden. Dabei wird außer Acht gelassen, dass Milchzähne folgende, wichtige Funktionen erfüllen:
- Milchzähne ermöglichen das sorgfältige Kauen der Nahrung und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verdauung
- Milchzähne unterstützen den Spracherwerb, denn viele Laute können erst mit Zähnen gebildet werden
- Milchzähne fungieren als Platzhalter für die bleibenden Zähne und verhindern Fehlstellungen
Fallen Milchzähne aufgrund mangelnder Hygiene frühzeitig aus, können sie diese Funktionen nicht erfüllen. Aus diesem Grund bemühen sich auch Zahnmediziner Milchzähne so lange wie möglich zu erhalten, bis sie von selbst herausfallen.
So putzen Sie die Zähne eines Babys
Sobald Eltern die Bedeutung des Zähneputzens bewusst ist, stellt sich die Frage, wie die Baby Zähne geputzt werden sollen. Am besten beginnen Eltern bereits vor dem Zahnen mit einer regelmäßigen Massage des Kieferkamms. Dadurch wird das Baby frühzeitig an die Berührungen im Mundraum gewöhnt. Sobald der erste Zahn durchbricht, sollte dann zweimal täglich die Reinigung erfolgen.
Viele Eltern beginnen zunächst mit einer Fingerzahnbürste, doch Zahnmediziner warnen. Die Reinigungsleistung ist aufgrund der breiten Noppen oft nicht ausreichend. Deswegen sollte so früh wie möglich auf eine babygerechte Zahnbürste umgestiegen werden. Eine solche Zahnbürste hat einen kleinen Kopf mit weichen Borsten und einen breiten Griff, der Eltern ein gutes Hantieren ermöglicht. Eine solche Zahnbürste kann meist bis zu einem Alter von 24 Monaten verwendet werden. Aber natürlich sollte die Zahnbürste alle sechs bis acht Wochen ausgetauscht werden.
Sobald das Kind gelernt hat, dass es die Zahnpasta nicht herunterschlucken soll – also mit etwa vier Jahren – kann ein dünner Film fluoridhaltige Zahnpasta verwendet werden. Einige Zahnmediziner empfehlen auch schon vorher den Einsatz von Fluorid. Der Einsatz ist jedoch umstritten und sollte mit dem Zahnarzt des Vertrauens abgestimmt werden.
Ab dem Alter von drei bis vier Jahren können Kinder dann unter Aufsicht der Eltern selbst die Zähne putzen. Anfangs ist gründliches Nachputzen wichtig. Einige Zahnmediziner empfehlen sogar bis etwa 10 Jahre das Zähneputzen zu überprüfen.
Was können Eltern tun, wenn Baby sich nicht die Zähne putzen lässt?
Im Babyalter ist es oft recht einfach, die Zähne des Babys zu putzen. Vor allem, wenn sich das Baby gerade in der oralen Phase befindet und eh alles in den Mund genommen wird. Doch mit zunehmendem Alter möchten viele Babys und Kleinkinder das Putzen selbst übernehmen und lassen Eltern nicht mehr an die Zähne heran.
Damit Babys und Kinder Spaß am Putzen der Zähne haben, sollte das Ritual nicht als Pflicht, sondern gemeinsames Erlebnis vermittelt werden. Dies kann über Zahnputzlieder erfolgen, Zahnputzgeschichten oder gemeinsames Zähneputzen mit den Eltern. Viele Babys möchten das Verhalten der Eltern nachahmen. In diesem Fall kann es helfen, gemeinsam die Zähne des Lieblingskuscheltiers oder der Eltern zu putzen.
Das können Eltern noch tun
Neben der regelmäßigen Zahnhygiene sollten Eltern frühzeitig mit dem Besuch beim Zahnarzt beginnen. So wird Ängsten, aber auch Zahnproblemen frühzeitig entgegengewirkt. Sinnvoll kann außerdem eine Zahnzusatzversicherung sein. Diese gibt es bereits für Babys und übernimmt vor allem im Jugendalter die Kosten für eine kieferorthopädische Behandlung.

Frank Sander ist Geschäftsführer der testsiegertarife Service GmbH. Seine langjährige Erfahrung bietet ihm fundiertes Wissen über die Welt der Tarife für Zahnzusatzversicherungen. Seine Expertise gibt er in diesem Blog gerne an Sie weiter.