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Zahnfleischrückgang: Ein schleichender Prozess mit weitreichenden Folgen?

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Eine rothaarige Frau lächelt und hält die Hand an ihrer Wange

Wenn die Zahnhälse frei liegen und die Zähne optisch länger erscheinen, deutet dies auf einen Zahnfleischrückgang hin. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang von einer Zahnfleischrezession. Problematisch dabei: Zahnfleisch, das sich einmal zurückgebildet hat, kommt nicht wieder zurück. Umso wichtiger ist es, die Ursachen des Zahnfleischrückgangs frühzeitig zu erkennen und abzustellen.

Doch warum geht Zahnfleisch zurück und mit welchen Maßnahmen lässt sich der Zahnfleischrückgang stoppen oder vorbeugen?

Zahnfleisch – ein wichtiger Bestandteil der Halteapparats

Das Zahnfleisch – auch Gingiva genannt – erfüllt im Mund wichtige Funktionen. Gesundes Zahnfleisch bedeckt die Zahnhälse und die Wurzelhaut. Dadurch ist beides vor äußeren Einflüssen geschützt. Als einziger sichtbarer Teil des Zahnhalteapparats umschließt gesundes Zahnfleisch die Zähne recht eng. An der Stelle, wo es direkt am Zahn anliegt, ist es leicht nach innen gestülpt, wodurch eine kleine Furche zustande kommt.

Bildet sich das Zahnfleisch zurück, ist dies nicht nur ein unschöner Anblick. Auch die empfindlichen Zahnhälse liegen frei. Oft leiden Patienten unter einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit. Schreitet der Zahnfleischrückgang weiter voran, beeinträchtigt dies die Stabilität der Zähne. Im schlimmsten Fall beginnen die Zähne zu wackeln oder fallen sogar aus.

Schweregrad des Zahnfleischrückgangs

Die Schwere des Zahnfleischrückgangs wird nach Miller in unterschiedliche Schweregrade eingeteilt:

  • Klasse I: Zahnbett und Knochen sind noch intakt, der Zahnfleischrückgang reicht noch nicht bis zur Mukogingivallinie, dem Grenzbereich zwischen verschiebbarer Mundschleimhaut und Zahnfleisch.
  • Klasse II: Der Zahnfleischschwund reicht bereits bis zur Mukogingivallinie, Zahnbett und Knochen sind noch intakt.
  • Klasse III: Es liegen erste Schäden am Gewebe und Knochen vor, der Zahnfleischrückgang erstreckt sich bis zur Mukogingivallinie.
  • Klasse IV: Schäden am Zahnfleisch, dem Zahnbett und Knochen sind so fortgeschritten, dass schwere Zahnfehlstellungen die Folge sind.

Ursachen für den Zahnfleischrückgang

Zahnfleischschwund kann verschiedene Gründe haben. Es kommen sowohl entzündliche Ursachen infrage als auch nicht-entzündliche.

Liegt keine Entzündung vor, kann falsches Zähneputzen den Zahnfleischrückgang verursachen. Durch das zu starke Aufdrücken oder die Verwendung zu harter Borsten kann das Zahnfleisch zurückgedrängt werden. Statt mechanisch von oben nach unten zu putzen, sollten die Zähne in sanften Wischbewegungen gereinigt werden.

Des Weiteren kann Zähneknirschen, schlecht sitzender Zahnersatz oder Piercings zur Verdrängung des Zahnfleisches führen. Gelegentlich übt ein zu nah am Zahn angesetztes Lippen- und Wangenbändchen einen zu starken Zug auf das Zahnfleisch aus und begünstigt so den Rückgang. Tritt der Zahnfleischrückgang trotz guter Mundhygiene auf, kann dies auch auf eine genetische Veranlagung zurückgehen.

Meist liegen dem Zahnfleischrückgang aber entzündliche Prozesse zugrunde. Eine unzureichende Mundhygiene kann zu einer Gingivitis führen. Dabei entzündet sich das Zahnfleisch aufgrund von Plaquebakterien. Werden diese nicht entfernt, bildet sich Zahnstein. Dieser wiederum führt zu Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis. Hierbei zieht sich das Zahnfleisch zurück und es bilden sich Taschen. Hier siedeln sich Bakterien an, sodass es zu Entzündungen kommt, die das Gewebe und den Knochen beschädigen. Bei fortschreitender Erkrankung kommt es zur Zahnlockerung oder sogar zum kompletten Zahnverlust.

Übrigens: Zahnfleischrückgang kann durch Stress weiter begünstigt werden, da das Immunsystem geschwächt ist und Bakterien sich besser ausbreiten können.

Wie wird Zahnfleischrückgang behandelt?

Je früher der Zahnfleischschwund diagnostiziert wird, desto besser sind die Heilungschancen. Aus diesem Grund ist es wichtig, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Bei Abschluss einer privaten Zahnzusatzversicherung sind Zusatzleistungen wie eine professionelle Zahnreinigung enthalten. Diese bietet nicht nur einen guten Schutz vor Zahnfleischrückgang, da auch die Zahnfleischtaschen gereinigt werden. Durch die regelmäßige Kontrolle können zudem erste Anzeichen frühzeitig erkannt und eine Behandlung des Zahnfleischrückgangs eingeleitet werden.

Bei schweren Formen des Zahnfleischrückgangs kann auch ein chirurgischer Eingriff sinnvoll sein. Um eine bessere Reinigung der Zahnwurzel zu ermöglichen, wird das Zahnfleisch chirurgisch abgelöst, gesäubert und im Anschluss in der ursprünglichen Position vernäht. Ist der Zahnfleischrückgang noch weiter fortgeschritten, kann auch regeneratives Material eingesetzt werden, um die natürliche Heilung zu unterstützen. Auch eine Zahnfleischtransplantation ist möglich, bei der Gewebe aus umliegendem Zahnfleisch entnommen wird, um damit eine freiliegende Zahnwurzel zu bedecken.

Dem Zahnfleischschwund vorbeugen

Eine gute Mundhygiene bietet den besten Schutz vor dem Rückgang des Zahnfleisches. Vorsicht ist hingegen bei Hausmitteln gegen Zahnfleischrückgang geboten. Betroffene sollte lieber medizinischen Rat einholen, denn je früher eine passende Behandlung eingeleitet wird, desto besser sind die Heilungschancen.