Zahnfleischbluten: Symptome, Ursachen und Vorbeugung

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Eine hübsche Frau lächelt

Leichtes Zahnfleischbluten hat vermutlich jeder schon einmal erlebt. Meist fällt es erst beim Biss in das helle Brötchen oder beim Zähneputzen auf, wenn die ausgespuckte Zahnpasta von roten Fäden durchzogen ist. Manchmal macht sich die Zahnfleischblutung auch durch einen metallischen Geschmack im Mund bemerkbar.

Zwar bereiten die blutigen Spuren im ersten Augenblick einen Schrecken, in den meisten Fällen stoppt das Zahnfleischbluten aber von allein wieder und bedarf keiner weiteren Behandlung. Aber wie kommt es zum Bluten beim Zähneputzen und wann sollte man doch zum Arzt gehen?

Zahnfleischbluten und die Rolle des Zahnfleisches für die Gesundheit

Unser Zahnfleisch hält viel aus: Egal, ob es mit warmen, kalten oder scharfkantigen Lebensmitteln konfrontiert wird, in der Regel trägt es keinen Schaden davon. Die gesamte Mundhöhle ist mit Schleimhaut ausgekleidet. Diese ist an den verschiedenen Stellen von unterschiedlicher Beschaffenheit.

Das mehrschichtige Plattenepithel in direkter Nähe zum Zahn wird als Zahnfleisch bzw. Gingiva bezeichnet. Es umschließt die Zähne und ist eine natürliche Schutzbarriere für die darunterliegenden, sensiblen Zahnhälse.

Gesundes Zahnfleisch hat eine gute Festigkeit und hält den Zahn mit dem Kieferknochen zusammen. Intaktes Zahnfleisch zeichnet sich durch eine blass-rosa Farbe aus und ist an der Oberfläche leicht geriffelt. Im gesunden Zustand blutet es nicht. Kommt es also zum Zahnfleischbluten ohne Berührung oder Verletzung von außen, liegen andere Ursachen zugrunde.

Ursachen für Zahnfleischbluten

Tatsächlich kommen viele Ursachen in Frage. Am häufigsten geht die Zahnfleischblutung aber auf eine mangelnde Mundhygiene und eine daraus resultierende Zahnfleischentzündung, die sogenannte Gingivitis, zurück. Vor allem in Bereichen, in denen die Zahnbürste nur schwer hinkommt, wie der Spalt zwischen Zahn und Zahnfleisch, finden Bakterien optimale Bedingungen zum Wachsen.

Eine Gingivitis äußert sich durch eine oberflächliche Entzündung des Zahnfleisches. Wird die Entzündung nicht behandelt, kann es in Folge zu einer Parodontitis kommen. Hierbei liegt eine Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates vor. Unbehandelt kann eine Parodontitis zum Zahnverlust führen.

Erkrankungen, die das Zahnfleischbluten begünstigen

Eine Reihe von chronischen oder akuten Erkrankungen können ebenfalls zu Zahnfleischbluten führen. Dazu zählen unter anderem:

  • Diabetes mellitus
  • Leukämie
  • HIV
  • Virus- oder Pilzinfektionen wie Herpes oder der Hefepilz Candida albicans
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Allergien

Auch bei einer Mangelernährung kann es durch zu wenig Eiweiß und Vitamin C zu Zahnfleischbluten beim Zähneputzen kommen. Zahnfleischbluten im Schlaf ist häufig auf eine Erkältung zurückzuführen, da bei einer Atmung durch den Mund, der gesamte Mundraum austrocknet und die gestörte Mundflora zu Zahnfleischbluten neigt.

Medikamentöse oder hormonelle Gründe für Zahnfleischbluten

Die Einnahme bestimmter Medikamente wie Antiepileptika, Blutdrucksenker oder Immunsuppressiva kann das Risiko für Zahnfleischbluten erhöhen. Zudem lockern einige Hormone das Zahnfleisch auf, sodass Bakterien leichter eintreten können. Deswegen ist Zahnfleischbluten in der Schwangerschaft oder in der Pubertät ein verbreitetes Phänomen.

Ursachen für sehr starkes Zahnfleischbluten

Wenn das Zahnfleisch auffallend stark blutet und die Beschwerden schlagartig aufgetreten sind, können auch die seltenen Erkrankungen NUG (nekrotisierende ulzerierende Gingivitis) oder NUP (nekrotisierende ulzerierende Parodontitis) vorliegen. Typisch hierfür sind ein plötzliches Zahnfleischbluten und ein schnelles Voranschreiten der Krankheit sowie ein stark schmerzendes und blutendes Zahnfleisch. Innerhalb kürzester Zeit können beide Erkrankungen zum Verlust der Zähne führen.

Wann sollte man mit Zahnfleischbluten zum Arzt?

Wenn die Zahnfleischblutung sehr lange andauert oder sehr heftig verläuft, ist ein Gang zum Arzt unausweichlich. Vor allem Schmerzen und Fieber, ein sehr stark gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch oder andere Krankheitsanzeichen sind ernstzunehmende Symptome. Da plötzliches, starkes Zahnfleischbluten auf schwerwiegende Erkrankungen hinweisen kann, sollte unverzüglich ein Mediziner aufgesucht werden.

Wie lässt sich Zahnfleischbluten vorbeugen?

Da die meisten Zahnfleischblutungen auf Bakterien zurückzuführen sind, ist vor allem die richtige Mundhygiene die beste Vorsorgemaßnahme. Die richtige Technik, eine eher weiche Zahnbürste, die regelmäßige Reinigung der Zahnzwischenräume und eine gesunde Lebensweise können Zahnfleischbluten effektiv vorbeugen. Als präventives Hausmittel für Zahnfleischbluten kann der Mund regelmäßig mit warmem Salzwasser gespült werden. Vor allem die schwer erreichbaren Zahnzwischenräume sollten regelmäßig professionell gereinigt werden.

In vielen privaten Zahnzusatzversicherungen sind zwei professionelle Zahnreinigungen pro Jahr enthalten. Kommt es doch einmal zur leichten Blutung, kann folgendes Hausmittel das Zahnfleischbluten stoppen oder lindern: Mehrmals täglich den Mund mit Salbei- oder Kamillentee spülen.