Zahnerosion: Was tun bei Zahnschmelzabbau?

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Eine Frau lächelt beim Zahnarzt

Was genau ist Zahnschmelzabbau?

Um zu verstehen, welche Probleme der Abbau des Zahnschmelzes, auch Zahnerosion genannt, bereiten kann, muss man zunächst verstehen, welche Rolle der Zahnschmelz im menschlichen Organismus spielt. Tatsächlich handelt es sich bei Zahnschmelz um die härteste Substanz des Körpers, die sogar noch härter ist als die menschlichen Knochen. Zahnschmelz besteht dabei fast zu 100 % aus Mineralsubstanz und liegt wie eine Hülle über dem Zahn. Die Wurzeln des Zahnes sind nicht von Zahnschmelz umgeben, sondern werden vom Zahnfleisch geschützt.

Als sehr harte Substanz dient Zahnschmelz dem Schutz des Zahnes vor Kälte, Karies und Abnutzungserscheinungen. Es klingt fast so, als könnte nichts dem Zahnschmelz etwas anhaben. Doch es gibt eine Schwachstelle: Säure.

Wie kommt es zu Zahnschmelzabbau und welche Probleme bringt dies mit sich?

Kommt der Zahnschmelz regelmäßig in Kontakt mit Säure, erweicht er und wird schließlich abgebaut. Der Mediziner spricht in diesem Fall von Zahnschmelzabbau, Zahnerosion oder dentaler Erosion. Schreitet die Zahnschmelzerosion weiter fort, führt dies zu Problemen. Das empfindliche Zahnbein mit seinen feinen Nervenfasern liegt frei und äußere Einflüsse können direkt auf das Zahnbein einwirken. So kommt es zu einer höheren Schmerzempfindlichkeit und eine Behandlung der Zahnerosion ist erforderlich.

Woran erkenne ich eine beginnende Zahnerosion?

Selbst erkennt man den Zahnhartsubstanzverlust meist erst, wenn Schmerzen auftreten und es bereits zu Defekten im Zahnschmelz gekommen ist. Umso wichtiger ist es, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen, damit der Zahnarzt rechtzeitig den Zahnhartsubstanzverlust diagnostizieren und behandeln kann. Halbjährliche zahnmedizinische Untersuchungen sind in den meisten Zahnzusatzversicherungen enthalten und bieten eine gute Prophylaxe.

Bei der Untersuchung nimmt der Zahnmediziner bereits erste Anzeichen eines beginnenden Zahnschmelzabbaus wahr. Betroffene Zähe wirken matt bis transparent. Ist die Erkrankung weiter fortgeschritten, erscheint der Zahn gelblich aufgrund des durchschimmernden Zahnbeins.

Was sind die Ursachen von Zahnschmelzabbau?

Meist liegt dem Abbau des Zahnschmelzes keine grundlegende Erkrankung zugrunde, sondern ungünstige Lebensgewohnheiten und eine falsche Ernährung. Die Hauptursache ist hierbei das Verspeisen säurehaltiger Lebensmittel. Vor allem solche mit einem pH-Wert unter 4,5 schaden auf Dauer dem Zahnschmelz. Hierzu zählen unter anderem Limonade, Cola und Energy-Drinks. Kein Wunder, dass auch viele Jugendliche von der Zahnerosion betroffen sind, schließlich sind die genannten Lebensmittel besonders bei jungen Menschen sehr beliebt.

Auch eine falsche Zahnputztechnik, zu harte Zahnbürsten oder stark schmirgelnde Zahnpasten können dem Zahnschmelz auf Dauer schaden. Ein weiterer Risikofaktor für die Zähne ist Magensäure. Bulimie-Erkrankte oder Patienten mit Refluxkrankheit können ebenfalls unter Zahnschmelzabbau leiden. Auch Menschen, die nachts mit den Zähnen knirschen, sind häufig von Zahnschmelzerosion betroffen. Mechanische Kräfte sorgen für eine übermäßige Abnutzung der Zähne bis hin zu Defekten im Zahnschmelz.

Ursachen im Überblick

  • Säurehaltige Lebensmittel

  • Falsche Zahnputztechnik

  • Harte Zahnbürsten

  • Schmirgelnde Zahnpasta

  • Magensäure

  • Zähne knirschen

Wie sieht die Behandlung von Zahnschmelzabbau aus?

Ist der Zahnschmelz einmal abgebaut, kann er nicht neu gebildet werden, da es sich um kein lebendiges Gewebe handelt. Umso wichtiger ist es, Schäden am Zahnschmelz rechtzeitig zu erkennen und die Auslöser für den Abbau des Zahnschmelzes zu therapieren.

Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie regelmäßig säurehaltige Lebensmittel konsumieren, da ein hoher Säuregehalt für den Verbraucher nicht immer erkennbar ist. Hier hilft es, ein Ernährungstagebuch zu führen, um versteckte Säuren aufzuspüren und die Ernährungsgewohnheiten dauerhaft umzustellen. Bei leichten Schäden kann der Zahnarzt die Zahnoberfläche versiegeln und somit den weiteren Zahnschmelzabbau stoppen.

Lässt sich Zahnschmelzabbau vorbeugen?

Mit einer zahnfreundlichen Ernährung und einer guten Zahnhygiene kann der Abbau des Zahnschmelzes vermieden werden. Bewährt haben sich insbesondere fluoridhaltige Zahnpasten oder Mundspülungen. Das enthaltene Fluorid legt sich wie eine Schutzschicht auf die Oberfläche des Zahnes und macht ihn widerstandsfähiger.

Übrigens: Auch im Anschluss an eine professionelle Zahnreinigung, welche von den meisten Zahnzusatzversicherungen bezahlt wird, werden die Zähne vom Zahnarzt fluoridiert.

Grundsätzlich kann man im Alltag schon mit einfachen Mitteln vermeiden, dass Säure über einen längeren Zeitraum auf die Zähne einwirkt. Nach dem Verzehr säurehaltiger Speisen oder Getränke hilft es ein Glas Wasser zu trinken oder ein Kaugummi zu kauen, um so die Säuren zu verdünnen. Direkt nach dem Genuss säurehaltiger Lebensmittel sollte man sich für ca. 30 Minuten nicht die Zähne putzen, da hierbei der aufgeweichte Zahnschmelz weiter geschädigt werden könnte. Auch Hausmittel wie Knochenbrühe oder gesunde Fette (z. B. Kokosöl) können den Zahnschmelz stärken und Zahnerosion vorbeugen.